Ein wunderbares Laufjahr geht zu Ende und ich bin unendlich dankbar dafür, was ich 2015 alles erlaufen und erleben durfte. Zum ersten Mal habe ich die magische 3000-Kilometer-Grenze überschritten – aber was steckt hinter dieser Zahl?
Zu Beginn dieses Jahres wurde ich in das Team der ASICS Frontrunner aufgenommen – ich, die ich gar nicht besonders schnell bin, aber Laufen so liebe und so gern andere für den schönsten Sport der Welt begeistere! Ich war im siebten Läuferinnenhimmel und bin es immer noch. Stolz trage ich seitdem meine ASICS-Ausrüstung, freue mich, wenn ich bei Wettkämpfen unter diesem Team-Namen starte und meine lieben Teamkolleginnen und –kollegen treffe. Eine tolle Gemeinschaft sind wir.
Viele andere wunderbare Dinge sind passiert: Ich war zum ersten Mal als Coach bei einem Trailrunning-Camp auf Mallorca dabei (und bin am Ende dieser im Anschluss an diese Woche beim Women´s Marathon in Palma meine neue Marathon-Bestzeit gelaufen), habe gemeinsam mit meiner liebsten Lauffreundin und Frontrunner-Kollegin Sandra Mastropietro eine Gruppe toller Mädels auf ihren ersten Trail-Wettkampf, den Andechs Trail, vorbereitet, durfte außerdem gemeinsam mit Sandra, Sebastian Hallmann und anfangs noch Moni Rausch die genialen URBAN RUNNERS MUNICH aufbauen – unsere Läufe am Mittwoch Abend sind für mich immer das absolute Highlight, wir haben unendlich viel Spaß und viele wunderbare Freundschaften sind hier entstanden. Sogar ein erstes URM-Paar haben wir schon 🙂 Nicht nur mittwochs treffe ich inzwischen URBAN RUNNERS, nein, zu Wettkämpfen verabreden wir uns, zu Bergläufen auch – es ist wirklich schön. Und die Selfie-Könige sind wir auch noch 🙂
Ich bin außerdem in diesem Jahr sehr viele Wettkämpfe gelaufen. Neben zahlreichen kürzeren Läufen und auch mal dem einen oder anderen Treppchen-Platz bei kleineren Veranstaltungen, waren es die großen Reisen und langen Läufe, die dieses Jahr für mich sehr stark geprägt haben. Ich bin in sieben Ländern und auf drei Kontinenten gelaufen…
Sehr besonders war mein erster 100-Kilometer-Lauf auf der wunderschönen Insel Menorca und das unglaubliche Glücksgefühl, als ich hier nach 17 Stunden, über Wanderwege und schmale Trails, an Steilküsten entlang, über Sandstrände und durch Wälder, gemeinsam mit Sarah Si ins Ziel gelaufen bin. In meinem Bericht über dieses Rennen habe ich geschrieben: “Ich zweifle nie daran, dass ich dieses Rennen finishe. Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, was man am Ende doch zu leisten imstande ist. Bei einem solchen Ultralauf kommt man unweigerlich irgendwann an seine Grenzen – und überwindet sie. Man lernt viel über sich selbst und darüber, was man schaffen kann. In gewisser Weise ist doch das ganze Leben ein Ultratrail.”
Nur zwei Wochen später war ich bei der phantastischen Premiere des Ultra Trails Lamer Winkel dabei. – so wie die gesamte Trailrunning-Szene, irgendwie, das war unglaublich…
Die Salomon 4 Trails waren ebenfalls ein ganz tolles Erlebnis, vier Tage in den Alpen unterwegs mit einer schweren, aber faszinierenden 43-Kilometer-Etappe am Schluss durch das Steinerne Meer nach Maria Alm. Ich war so unendlich happy im Ziel. Außerdem war es einfach toll, dies mit Sommerkind Trailrunning Tours zu erleben – so klasse betreut war ich noch nie bei einem Wettkampf und eine tolle Truppe mit viel Spaß waren wir auch noch!
Die allergrößte Herausforderung in 2015 und überhaupt in meinem bisherigen Läuferinnenleben war der Tierra Arctic Ultra – ich hatte den Startplatz gewonnen und habe mich gemeinsam mit Sandra Mastopietro im August auf die lange Reise gemacht: In Nord-Schweden sind wir über 125 Kilometer über dem Polarkreis in einer traumhaft schönen, nahezu unwirklichen Landschaft so sehr an unsere Grenzen gekommen wie wohl noch nie zuvor. Sandra hat sich verletzt, wir konnten die letzten 50 Kilometer nur noch gehen, waren insgesamt über 32 Stunden unterwegs, haben gelitten, ich hatte Halluzinationen – habe zugleich aber erlebt, wie stark ein gemeinsames Erlebnis sein und was man alles zusammen schaffen kann. Unglaublich…. Nach diesem Erlebnis ist uns klar, dass wir einiges zusammen durchstehen können – und wir werden 2016 gemeinsam beim Trans Alpine Run starten!
Auf den wunderschönen Jungfrau Marathon – ganz genau an meinem 42. Geburtstag bin ich diese imposanten 42 Kilometer gelaufen, passender geht es doch wohl kaum –
folgte ein weiteres Highlight: Beim UTAT in Marokko bin ich gemeinsam mit meinem Freund zuerst einen Marathon, am Folgetag 26 Kilometer durch die beeindruckende Landschaft des Atlas-Gebirges und zahlreihce Berberdörfer gelaufen, ordentlich Höhenmeter inklusive – was für ein Erlebnis! Ich habe immer noch so viele Bilder aus diesen beiden Läufen im Kopf und es steht fest, dass ich zu diesem besonderen Event zurückkehren werde!
Und am Ende der Saison stand dann ein Doppelpaket, mit dem sich in gewisser Weise für mich ein Kreis geschlossen hat: Beim Frankfurt Marathon, zu dem alljährlich die ASICS Frontrunner zusammen kommen, bin ich in einer Frontrunner-Damen-Staffel gelaufen. Das hat großen Spaß gemacht, war ein feines Gemeinschaftserlebnis – und ich musste ständig daran denken, wie ich genau hier, in Frankfurt am Main, im Jahre 2006 meinen aller-, allerersten Wettkampf gelaufen bin, ca. 6 Kilometer beim Firmenlauf. Damals haben mich die Kulisse, die jubelnden Zuschauer und die gesamte Atmosphäre derart beeindruckt, dass ich zwei Dinge wusste: Ich möchte mehr solcher Wettkämpfe laufen (im Jahr darauf folgte mein erster Halbmarathon) und – ich möchte irgendwann durch noch viel mehr und größere Häuserschluchten laufen: Sollte ich jemals in der Lage sein, so weit zu laufen, dann möchte ich einmal den New York Marathon laufen!
Eine Woche nach der Staffel in Frankfurt stand ich in diesem Jahr, am 1. November, mit Tränen in den Augen am Start des New York Marathons. Als die ersten Takte von Sinatras „New York, New York“ erklangen, floss mir das Wasser nur so aus den Augen. 42,195 unglaubliche Kilometer, mit einer Stimmung, wie ich sie noch nie bei einem Laufevent erlebt habe, weiter kamen mir wieder die Tränen, diesmal spielte eine Liveband Bruce Springsteens „Born to Run“. Mit glänzenden Augen und einer Gänsehaut bin ich ins Ziel im Central Park eingelaufen. Und war so happy. Und habe keinen Euro bereut, und möchte unbedingt nochmal dort laufen – one day….
Einige kleine, aber feine Wettkämpfe habe ich danach noch gemacht, nun ist das Jahr zuende und ich plane schon mit großem Enthusiasmus die Läufe für 2016.
Mein Laufjahr 2015 – das waren Läuferträume, die sich erfüllen, unglaublich intensive Erlebnisse, starke Emotionen, auch viele inneren Kämpfe (nein, ein Ultra macht nicht ununterbrochen Spaß….). Das Wichtigste aber, und das ist nicht selbstverständlich (wir vergessen das manchmal): Ich bin gesund, ich kann diese Dinge erleben, und dies auch noch in einem wunderbaren Umfeld, mit Freunden und Menschen, die ich liebe.
Dafür bin ich unendlich dankbar.
Wofür ich noch dankbar bin? Ich bin Euch sehr, sehr dankbar für Euer Interesse an meinem kleinen Blog, für all Euer Feedback im vergangenen Jahr – ich hoffe, dass wir auch 2016 viele wunderbare (Lauf-)Momente teilen werden.
Alles Gute für 2016! Macht es zu einem wunderbaren Jahr!
Und hier noch für die Statistik – das war Running Happy in 2015:
Thermenmarathon Bad Füssing
Neujahrslauf Olching
Laufcampus-Trailrunning Camp auf Mallorca
Women´s Marathon Mallorca
6-Stunden-Lauf Ottobrunn
Andechs Trail
Trampelpfadtage Dahn
Wings for Life München
Münchner Kindl Lauf
Ultratrail Menorca: 100 Kilometer
Ultratrail Lamer Winkel
Iller Trail
Königswege Füssen (Sommerkind Trailrunning Tours)
ZUT: Basetrail XL
Stadtlauf München
Women´s Run Hamburg
Salomon 4 Trails
Rückenwindlauf Garching
Tierra Arctic Ultra: 120 Kilometer
Trampelpfadtage Spielmannsau
Jungfrau Marathon
UTAT Marokko: Challenge 42 + 26 km
Frankfurt Marathon: Staffel
New York Marathon
Teufelsberg Crosslauf
Olympiaalm Crosslauf
Trailrun Dachau
Crosslauf Pfaffenhofen