Immer sage ich, dass ich so gern „in den Bergen“ bin. Kürzlich war ich tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes IM Berg. Das war cool – genauso sehr im wahrsten Sinne des Wortes.
Das wunderbare Magazin Bergwelten hatte mich zu einem Jackentest eingeladen. Naja, und wenn man im Sommer warme Outdoor-Jacken testen will, muss man irgendwo hin, wo es kalt ist: In der 1879 entdeckten Eisriesenwelt in Werfen, der größten Eishöhle der Welt, hat es gerade einmal null Grad, der perfekte Ort dafür.
Wir haben getestet und Robbie Shone, seines Zeichens Höhlenfotograf, hat dabei Fotos gemacht. Test und sicherlich fantastische Fotos werden im November im Magazin erscheinen. Es war faszinierend in der dunklen Höhle mit ihren Eisformationen. Über 40 Kilometer umfasst das Höhlensystem, davon ist ein Kilometer für die Besucher mit Treppen und Wegen ausgebaut. 700 Treppenstufen legen die Besucher während der etwas einstündigen Führung dabei zurück.
Nach einer Übernachtung im Dr.-Friedrich-Oedlhaus, wo der Wirt uns noch um Mitternacht nach unserer Rückkehr aus der Höhle mit einer warmen Suppe beglückt hat und wir bis weit in die Nacht vieles von den Höhlenführern gehört und gelernt haben, ging es am nächsten Morgen (nach traumhaftem Blick auf den Hochkönig direkt nach dem Aufstehen) auf den Berg, über die Höhle also. Über häufig seilversicherte und teilweise recht ausgesetzte Passagen (und über eine Leiter)haben wir den Hochkogelsteig erklommen und sind auf die Hochkogeltief gewandert.
Und runter ging es auch wieder 🙂
Nach dem von Bergwelten organisierten Jackentest und Wanderung habe ich mich im wirklich schönen Travel Charme Hotel in Werfenwang einquartiert, vom Saunabereich dieses Hotels hatte ich im mehrstündigen Aufenthalt in der Eishöhle immer mal wieder geträumt… Nach ausgiebiger Regeneration in selbigem habe ich mich am nächsten Tag auf eine Trailtour aufgemacht, in der ich anfangs allerdings nur an den schweren Beinen gemerkt habe, dass ich in den Bergen bin. Gesehen habe ich sie im Nebel nämlich kaum.
Direkt von Werfenwang losgelaufen, ging es bald recht steil (und damit nur noch zügig gehend) zur Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte, dann weiter in Richtung Tauernscharte. Lange Zeit habe ich die Berge nicht gesehen, doch genau rechtzeitig klarte es oben etwas auf – und dann war es gigantisch schön. Recht unmittelbar stand ich vor hohen Felswänden, das war beeindruckend. Von der Tauernscharte bin ich dann noch bis fast auf den Eiskogel gelaufen, doch kurz vorher umgedreht, da der Gipfel dann doch wieder im Nebel lag und ich den Weg kaum mehr gesehen habe.
Es war bis dahin schon schön genug, also konnte ich ruhigen Gewissens umdrehen. Oben habe ich tatsächlich nur einen anderen Outdoor-Liebhaber getroffen, ansonsten – Schafe, viele Schafe. Der Downhill ging flott, bald war ich wieder an der Hackel-Hütte, von dort bin ich bei inzwischen strömenden Regen so schnell wie möglich… Richtung Sauna gerannt. Am Ende standen 18 Kilometer und knapp 1500 Höhenmeter auf meiner Uhr – das vermutlich letzte Bergtraining vor dem Gore-Tex Trans Alpine Run!
In der Eishöhle, über der Eishöhle und noch eine tolle dritte Tour bei teilweise mystischer Stimmung – das waren erfüllte zweieinhalb Tage – das Tennengebirge wird mich definitiv wiedersehen, da gibt es für mich noch viel zu entdecken. Danke an Bergwelten für die Einladung, es hat Spaß gemacht!