Das hatte ich mir anders vorgestellt. Mein erster Marathon im neuen Laufjahr sollte es werden, zugleich ein langer Trainingslauf für das Ultras Asia Race in Vietnam Ende März: der Johannesbad Thermen-Marathon in Bad Füssing.
Zweimal war ich hier schon unterwegs in den letzten Jahren, bin einmal den Halbmarathon gelaufen, einmal die 42,195 Kilometer. Wenn die Strecke auch alles andere als spektakulär ist, mag ich den Lauf gern: Liebevoll organisiert ist er, am Vortrag gibt es ein spannendes Symposium, außerdem bedeuten eine große Pastaparty und zweimal freier Eintritt in die Johannesbadtherme (Samstag und Sonntag) bei einer Meldegbühr unter 30 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Alles dies stimmte auch in diesem Jahr – nur konnte ich nicht laufen. Eine fiese Erkältung war dabei noch das kleinere Übel, vor allem plagt mich der Piriformis und das ISG (Iliosakralgelenk) – wenn Ihr Beides noch nicht gehört habt, seid froh. Es gibt so Dinge, von denen man erst genaues erfährt, wenn sie weh tun. Zwei Wochen vor besagtem Marathon jedenfalls begannen Schmerzen im unteren Rücken, ein paar Tage später lief ich langsam und konnte im Laufe des Trainings irgendwann kaum mehr auftreten, so weh taten unterer Rücken und linke Hüfte.
Ich war noch am selben Tag in der orthopädischen Ambulanz, seitdem mache ich Physiotherapie und auch alleine sehr fleißig Dehnübungen, rolle auf Faszienball und -rolle herum und hoffe, dass die Schmerzen weggehen. Und es wird langsam besser.
Am Wochenende des Thermenmarathons gab es für mich aber keine Alternative zur Zuschauerolle. Hingefahren bin ich trotzdem, denn mein Liebster hatte sich auf mein Drängen hin für den Halbmarathon angemeldet und ein Hotel hatten wir schließlich auch schon gebucht. Und mal ehrlich: Fans sind auch wichtig, stimmt´s?
Ich habe dann erstmal so getan, als wäre nix: Startnummer abgeholt, zur Pastaparty gegangen – nur bin ich eben gehumpelt und war pausenlos am Husten. Das war ein komisches Gefühl, als Pascal abends alles zurecht gelegt hat für den Start. Und ich eben nicht.
Als die ehemalige Box-Weltmeisterin Regina Halmich die Läuferinnen und Läufer als Schirmherrin gemeinsam mit Böllerschützen, die mich zusammenzucken lassen, auf die Strecke schickt, stehe ich am Rand und versuche, so laut es geht zu klatschen, obwohl ich Handschuhe trage. Ein paar Bekannte huschen an mir vorbei. Als alle auf der Strecke sind, humple ich in das Thermenrestaurant, um mich aufzuwärmen. Schließlich bin ich erkältet.
Gefühlt nur wenige Sekunden später kommt mit Philipp Pflieger der Sieger des 10-km-Laufes auch ins Restaurant. Das war schnell… Streckenrekord. Ich beobachte die schnellen Läuferinnen und Läufer und deren Siegerehrung.
Ich gehe dann aber immer wieder raus an die Strecke, um anzufeuern und vor allem Pascal nicht zu verpassen, wenn er nach der ersten Runde hier durchkommt. Als er kommt, sehe ich schnell, dass es ihm super geht und es richtig gut läuft für ihn.
Am Ende kommt er nach knapp 1:55 Stunden ins Ziel, schneller als gedacht, und ich hätte ihn fast verpasst. Für die Finisher ist ein großes Zelt aufgestellt, in dem sie sich direkt aufwärmen und verpflegen können. Die Kleiderbeutel gibt es hier auch. Der Thermenmarathon ist wirklich gut organisiert.
Wenn ich im nächsten Jahr meine Startnummer in Bad Füssing abhole, werde ich den Marathon dann auch laufen. So hoffe ich. Also, Bad Füssing, bis nächstes Jahr!
Und ansonsten: Drückt mir doch bitte alle die Daumen, dass ich meine Probleme mit Piriformis und ISG schnell wieder vollständig in den Griff bekomme – hat noch jemand Tipps??? Immer her damit!