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Anspruchsvoll, steil und wunderschön: Pitz Alpine Glacier Trail

von | Aug 13, 2017 | Laufjahr 2017, Wettkämpfe | 0 Kommentare

2016 wurde der Pitz Alpine Glacier Trail zum besten Trailrunning-Event Österreichs gekürt, außerdem liebe ich die Gegend einfach – es war also an der Zeit, dass ich zum #pagt17 endlich mal vorbeischaue.

Die Trails sind wunderbar, es ist steil, es ist anspruchsvoll – bleibt nur noch die Qual der Wahl, über welche Distanz man hier an den Start geht, gleich sechs verschiedene Distanzen werden geboten:

P100 (100 km mit 6700 Höhenmetern)
P 85 (85 km mit 5800 Höhenmetern)
P42-Glacier (42 km mit 3000 Höhenmetern, wie der P100 und P85 mit Gletscher-Querung)
P42 Rifflsee (42 km mit 2450 Höhenmetern)
P 26 (26 km mit 1600 Höhenmetern)
P 15 (15 km mit 850 Höhenmetern)

Zum Glück hatte ich mich nur für die 26 Kilometer gemeldet, selbst über diese gar nicht so lange Distanz hatte ich diesmal ziemlich zu kämpfen. Aber das lag an mir und einer zuvor krank im Bett verbrachten Woche, nicht am Event oder der Strecke. Denn die ist wunderschön, ich kenne sie ja schließlich: Von Mandarfen aus steil hoch zum Rifflsee, eine Schleife zum Plodersee, dann über den Fuldaer Höhenweg zum Taschachhaus, von dort recht einfach auf breitem Weg zurück nach Mandarfen.

Sicherlich nicht so spektakulär wie die Gletscher-Querung bei den drei langen und hohen Distanzen, ist die Runde doch ganz wunderbar, bietet permanent tolle Ausblicke, vor allem auf dem Fuldaer Höhenweg. Anspruchsvoll ist diese vermeintlich kurze Strecke durchaus auch, zwischendurch sehr technisch, seilversicherte Passagen gibt es auch. Und Schafe, Kühe und Pferde auf der Strecke.

Mir ist es diesmal so schwer wie noch nie gefallen. Ich habe mich über mich selbst geärgert: Am Wochenende zuvor schon unfit, dann eine Woche krank geschrieben mit Magen-Darm. Ziemlich ko an den Start gegangen. Als ich mich zwischendurch immer wieder setzen musste, habe ich mit mir gehadert: Wäre es nicht vernünftig gewesen, entweder ganz zu canceln und nur anzufeuern oder wenigstens auf die 15 Kilometer umzumelden und zusammen mit Pascal zu laufen, der über diese Distanz unterwegs war?

Ich war aber nicht so vernünftig. Am Rifflsee habe ich kurz darüber nachgedacht, den Streckenposten zu fragen, ob ich spontan auf die kurze Strecke wechseln kann. Aber mein Kopf wollte dann doch weiter, schließlich hatte ich mich auf die schöne Strecke gefreut. Es war ein Kampf, zumal es ziemlich warm war. Und trotzdem hatte ich über weite Strecken einen Blick für die Landschaft.

Ich habe halt einfach sehr viele Läuferinnen und Läufer an mir vorbei gelassen. Und war am Ende nach einigen Hängern und Schlechte-Laune-Attacken natürlich doch froh und stolz, als ich nach 6:02 Stunden das Ziel in Mandarfen erreicht habe.

(Foto: Sportograf)

Obwohl, ich sah auch so aus nach dem Zieleinlauf:

Und dann durfte ich mich im Hotel Vier Jahreszeiten noch in der Sauna und am Abend mit fünf leckeren Gängen belohnen 🙂  Auch Läufer, die keine Hotelgäste waren, durften hier übrigens nach dem Event duschen, feine Geste! Aber wen wundert das, wenn der Hotelchef wie selbstverständlich den P42-Glacier selbst läuft…

Die fünfte Ausgabe des Pitz Alpine Glacier Trails war ein sehr gut organisiertes Event mit wunderbaren Trails. Anspruchsvoll (und dies über jede der Distanzen), steil, hart ist es hier. Aber umso glücklicher die Gesichter der Finisher. Und dann auch noch so viele liebe Bekannte getroffen!!!

Mein einziger Kritikpunkt: Lasst doch bitte nicht drei Wettbewerbe (P 15, P26 und P42 – Rifflsee) gleichzeitig starten. Das Chaos und der Stau am Anstieg zum Rifflsee war wirklich nicht schön, und es ließe sich ganz einfach entzerren, wenn die drei Wettbewerbe einzeln starten. Richtig blöd war es für Läuferinnen und Läufer der langen Distanzen, die vom Gletscher hinunterkamen und dann von hinten in „unseren“ Stau hineingelaufen sind. Das sollte im nächsten Jahr anders gelöst werden.

Sehr viele waren an dem Tag schneller als ich unterwegs, über die 85 und 100 Kilometer (die wegen eines Murenabgangs wenige Kilometer gekürzt werden musste), aber auch über die kürzeren Distanzen wurden wahnsinnige Leistungen erlaufen. Ihr könnt alle so irre stolz auf Euch sein!!!

Mal sehen, welche der Distanzen ich nächstes Jahr in Angriff nehme 😉

(Titelbild by Sportograf)

Das bin ich

Dr. Andrea Löw, Historikerin und leidenschaftliche Läuferin. Hier nehme ich euch auf meine Laufabenteuer und Reisen mit.

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