Kurz, bevor das Jahr dann auch wirklich vorbei ist, während andere vermutlich schon ihr erstes Glas Sekt trinken und “Dinner for One” schauen, blicke ich noch kurz auf das Jahr 2019 zurück.
Es war ein spannendes, aufregendes Jahr, in dem viel passiert ist, in vielerlei Hinsicht. Läuferisch: Obwohl ich aus verschiedenen Gründen nicht so toll trainiert habe, wie das geplant war, konnte ich mir mit meinem Finish bei THE TRACK einen großen Lauftraum erfüllen: 522 Kilometer in neun Etappen im australischen Outback haben mich mehr an meine Grenzen gebracht als je ein Rennen zuvor. Aber dieses Laufabenteur hat mir eben auch gezeigt, was alles möglich ist, wie viel geht, wenn du es wirklich willst. Klingt abgedroschen, ich weiß, ist aber so. Denn ich hatte wirklich nicht besonders gut trainiert. Zwar bin ich in der Vorbereitung tolle Marathons gelaufen (Barcelona, Rom, Warschau) und auch den Sechs-Stunden-Lauf in Nürnberg recht passabel, aber sonst waren da nicht viele wirklich lange Läufe, und vor allem konnte ich wegen einer Prellung der Schulter und des rechten Arms kaum mit schwerem Rucksack trainieren.
Daran, wie ich es trotzdem geschafft habe, diese langen Etappen in der australischen Hitze, gejagt von Tausenden, nein Millionen kleinen Fliegen, durchzuhalten und mich aus Tiefs wieder herauszuziehen, werde ich sicher noch oft denken, wenn es gerade mal wieder schwierig ist. Beim Laufen. Oder sonst so im Leben. Denn es ist ja nicht immer einfach, wie wir wissen…
Schon bei meinem zweiten Lauf-Höhepunkt in diesem Jahr, dem Ultra Mirage El Djerid, bei dem ich 100 Kilometer am Stück durch die tunesische Sahara laufen durfte, hat das geklappt. Immer, wenn ich mich quälen musste, habe ich mir gedacht: “Stell dir vor, wie du durch das Outback gelaufen bist!” Hat geklappt. Finish auch in Tunesien.
Wenn ich an diese Läufe und die damit verbundenen Reisen denke, dann geht es auch immer um Menschen: Liebenswerte Gleichgesinnte, Verrückte im positivsten Wortsinn, die ich auf diesen Abenteuern treffe, mit denen ich eine Weile laufe (und diese Weile ist dann manchmal lang genug, um das Gefühl zu haben, den anderen jetzt richtig zu zu kennen), oder ein Zelt irgendwo da draußen in der Wildnis teile, mit denen ich lache und weine. Das ist großartig und ich bin da unendlich dankbar für.
Viele liebe Verrückte sind auch im Team der ASICS FrontRunner, dem ich nun schon seit einigen Jahren angehöre. 2019 war auch hier ein tolles Jahr, mit diversen Treffen, die unglaublich viel Spaß gemacht haben. Apropos Team: Seit diesem Sommer bin ich zu meiner großen Freude auch eine der #Normalroutenverlasserinnen der Agentur Expedition Marke und darf hier das Gesicht der Kampagne #JMextraMile sein.
2019 war auch das Jahr, in dem ich meine drei großen Leidenschaften – Laufen, Reisen, Schreiben – zusammengeführt habe und mein Buch “HAPPY RUNNING. Laufend die Welt entdecken” veröffentlicht habe und bei verschiedenen Gelegenheiten vorstellen durfte, das hat großen Spaß gemacht. Ich bin immer noch überwältigt von den vielen positiven Reaktionen, die mich auf diversen Kanälen erreicht haben. Das macht Lust auf mehr…
Das Leben ist nicht nur Laufen. So, jetzt ist es raus!
Aber da dies hier ein Laufblog ist, mag ich gar nicht so ausführlich über all das andere, all das wichtige und bedeutende, berichten. Ein bisschen dann aber doch, schließlich gehört alles zusammen. 2019 war auch ein trauriges Jahr, in dem zwei liebe Kollegen sehr plötzlich gestorben sind und eine große Lücke hinterlassen haben. Ich denke oft an die beiden. Und ich ermahne mich, nicht alles so wichtig zu nehmen, mich nicht ständig über Kleinigkeiten aufzuregen, als ginge es um das Große und Ganze. Das Große und Ganze ist unser Leben, ist unsere Gesundheit, die Zeit, die wir mit unseren Liebsten verbringen. Das ist es, was zählt.
Ich war in diesem Jahr auch dienstlich wieder sehr viel unterwegs, hatte ziemlich viel um die Ohren, was zu einem großen Teil der Grund für den oben beschriebenen Trainingsmangel geführt hat. Andererseits machen es mir all diese Reisen aber eben auch möglich, meine Morgenrunden an immer wieder anderen Orten zu laufen. Das ist schön, das mag ich. Ende 2020 werde ich, auch aus beruflichen Gründen, eine Zeit lang ins Ausland gehen. Das ist aufregend, ich werde beizeiten ausführlich berichten.
Umgezogen sind wir auch, nachdem ich jahrelang eine Wohnung gesucht habe, ging plötzlich alles ganz schnell und jetzt wohnen wir ganz ruhig, blicken auf Bäume, manchmal besuchen uns Eichhörnchen auf dem Balkon – und ganz nah am für mich schönsten Laufgebiet Münchens, den Isartrails im Süden, wohnen wir auch noch. Läuferinnenglück potenziert!
Und dann war da noch…. die Liebe meines Lebens hat mich nach zehn Jahren gefragt, ob ich ihn heiraten will. Wenn der Antrag auch zu früher Morgenstunde erfolgte und ich mich sehr konzentrieren musste, ihn zu verstehen, habe ich “Ja” gesagt. Pascal und ich (auf dem Bild nach unserem Finish beim Rom Marathon dieses Jahr) heiraten im Frühjahr!!! Das ist für mich der schönste Ausblick in das Jahr 2020, das mit dieser Aussicht sehr gerne kommen darf.
Laufen – werde ich auch! Klar sind schon der Marathon in Barcelona und in Stockholm, was sonst noch kommt – mal schauen! Die beiden großen Laufabenteuer stehen aber schon fest: Im Juli geht es beim Ultra Norway Race 140 Kilometer mit 9000 Höhenmetern nonstop durch Norwegen und im September beim Ultra Bolivia Race 220 Kilometer auf über 3000 Metern in sieben Etappen durch Bolivien. Wenn ich es schaffe, beide Rennen zu finishen, dann habe ich die Continental Challenge von Canal Aventure geschafft: Fünf Rennen auf fünf Kontinenten. Ich freue mich auf diese und andere Herausforderungen in 2020.
In diesem Sinne: Kommt gut rein ins Neue Jahr und habt ein wundervolles 2020 voller Liebe, Gesundheit, Glück – und feinen Läufen!
Und das Beste kommt zum Schluss: Vor allem meine langen, langen Läufe wären ohne die Unterstützung toller Partner nicht möglich, und wieder einmal danke ich:
ASICS FrontRunner
SZIOLS Sportsglasses
YETI The Down Specialist
SILVA Global